Der Antrag für den Bau des neuen Firmensitzes wurde bei der Stadt Dortmund als erster sogenannter BIM-basierter Bauantrag eingereicht.
Die Louis Opländer Heizungsund Klimatechnik GmbH hat am 17. März 2021 den ersten Spatenstich für die neue Firmenzentrale auf Phoenix West in Dortmund vorgenommen. Das Unternehmen investiert dabei auf ca. 2.250 m2 gut 5 Mio. € in die eigene Zukunft.
„Es ist ein entscheidendes Ereignis in der fast 150-jährigen Firmengeschichte von Louis Opländer, eine eigene Firmenzentrale zu errichten“, betont Geschäftsführer Jan Opländer.
Neben dem Anspruch an eine moderne und kommunikative Bürowelt sind auch eine neue Ausbildungswerkstatt sowie ein Bereich zu Vorfertigung von Komponenten für eine effektivere Montage auf Baustellen geplant. Zudem wird eine Laborfläche für eine enge Kooperation mit dem neu etablierten
Lehrstuhl für Technische Gebäudeausrüstung der TU Dortmund berücksichtigt.
Die technischen Rahmenbedingungen ergeben sich aus der benötigten Heizleistung von rund 60 kW als auch der Kühlleistung von rund 70 kW. Die Be- und Entlüftung erfolgt mechanisch mit einer Luftmenge von 15.000 m³/h. Neben dem eigentlich Büroteil verfügt das Gebäude über eine Werkhalle von 400 m² und eine Laborfläche im Untergeschoss von 200 m².
Die Wärme- und Kälteversorgung wird durch ein Eis-Energiespeichersystem bestehend u.a. aus einer Wärmepumpe, einem Solar- Luftabsorber als auch einem 135.000 l großen Eisspeicher, sichergestellt.
Info
BIM-basierter Bauantrag
Eine Besonderheit an diesem Projekt ist, dass der Antrag für den Bau bei der Stadt Dortmund als erster sogenannter BIM-basierter Bauantrag eingereicht wurde (www.bimcluster-do.de). Basierend auf der Methodik Building Information Modeling (BIM) hat die untere Bauaufsichtsbehörde der Stadt Dortmund im Rahmen eines Pilotprojektes für den Neubau des Unternehmenssitzes der Louis Opländer Heizungs- und Klimatechnik GmbH die digitale Baugenehmigung erteilt.
Die Abwicklung des gesamten Baugenehmigungsverfahrens über die Planung, Antragstellung, Antragsprüfung und Erteilung der Baugenehmigung erfolgte komplett digital. Im Gegensatz zum herkömmlichen Verfahren mit digitalisierten oder Papierunterlagen, wurde im Prüfprozess die Großzahl der baurechtlichen Parameter des Bauvorhabens anhand eines dreidimensionalen Gebäudemodelles mithilfe einer Fachsoftware überprüft. Hierbei konnten wichtige Erkenntnisse in Hinblick auf elementare Verfahrensbausteine wie z.B. Modellanforderungen,
digitale Kommunikationswege und erforderliche Ausstattungs- und Prozessvoraussetzungen für die Beteiligten gewonnen werden. Die volldigitale Abbildung des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes auf Grundlage eines BIM-Modells, d.h. von der ersten Planungsidee, über die Genehmigung, den Bau, den Betrieb bis hin zum Rückbau, soll in einigen Jahren zum Standard werden. Am Projekt beteiligt sind neben dem Bauherrn Jan Opländer und der Baugenehmigungsbehörde der Stadt Dortmund, das planende Architekturbüro Drahtler Architekten, die Firma Louis Opländer als planendes wie ausführendes Unternehmen der technischen Gebäudeausrüstung mit einer großen Expertise auf dem Gebiet der modellbasierten Planung mit BIM, die Bauunternehmung Freundlieb, Prof. Dr. Markus König vom Lehrstuhl für Informatik im Bauwesen an der Ruhr-Universität Bochum sowie das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.